Donnerstag, 3. Mai 2012

Freiheit statt Angst vs. Angst statt Meinungsfreiheit

Berlin - Sommer 2009. Ein guter Freund und ich beschlossen eine spontane Fototour durch die Stadt zu machen, die zu der Zeit noch meine Heimat war. Wir hatten ganz vergessen, dass die Freiheit statt Angst Demo stattfand. Die Demo wollten wir beide besuchen, so stürzten wir uns ins Geschehen als wir in der U8 zufällig davon hörten.

Freiheit statt Angst ist eine der besten Demos Berlins damit Menschen bis zu ihrer richterlichen Verurteilung als unschuldig gelten und nicht ganz Deutschland im generalverdacht steht. Die potentiellen 82 Millionen Terroristen, sagen stopp zu: Gläsernen Bürgern, Rasterfahndung, ACTA, SOPA, PIPA, CISPA, Vorratsdatenspeicherung und all den einschränkenden Gesetzen gegen die Meinungsfreiheit. Nur ist selbst die friedlichste Demo angeführt von einem Haufen friedlicher Nerds, in den Augen der Kettenhunde des Staatssystems ein Aufstand, dem sofort und mit Gewalt entgegengewirkt werden muss.


Was ist eigentlich passiert? Die Polizei sagt aus: Es hätte sich ein 37-Jähriger trotz mehrfachem Platzverweis nicht von Ort und Stelle bewegt. Die anderen Demonstranten hätten nach dem die Polizei den 37-Jährigen festnahm, eine Gefangenenbefreiung durchgeführt und in diesem Rahmen wurden die Übergriffe in dem bekannten Youtube Video durchgeführt.




Mein Kumpel und ich waren 200m von den Geschehnissen entfernt. Weder der schwarze Block, noch irgendwelche sonstigen Krawalle fanden  in unserer Umgebung statt. Das Video zeigt deutlich, dass der Mann im blauen T-Shirt sich Notizen machte! Dabei ging es um eine andere Demonstrantin, die brutalst von der Polizei zusammengetreten wurde. Er verlangte die Dienstnummer der Polizisten, das war auch schon der ganze Anlass für die Übergriffe. Was folgte war eine typische Angstbeißer-Reaktion. 
Unser krankes System ist geleitet von Gier. Hayek und Friedmann machten die "unsichtbare Hand des Marktes" populär in der man nur dem Markt vertrauen müsse, der alles auf wundersame Weise von selbst regelt. Der zweite Grundsatz den die Wirtschaftshelden Amerikas bildeten war: "Greed is good!" (Gier ist gut.) Dies nahm massiv Gestalt in Form unserer heutigen Entwicklung an. 
Das Amtsgericht Berlin Tiergarten setzt diesem Treiben noch die Krone auf. Dass die Polizisten bis heute sich nicht bei den Opfern entschuldigt haben, alle umstehenden Demonstranten verleumdet und auch noch falsche Anklage erhoben haben - ist Grund genug sie mit sofortiger Wirkung zu entlassen. Das Amtsgericht quittierte es mit 120 Tagessätzen à 50 Strafe wegen Körperverletzung.

Wenn man diesen Irrsinn einmal von Grund auf zusammenfasst schnürt es einem schon die Kehle zu....

  1. Wegen in Amerika, London und Madrid stattfindenden Terroranschlägen -  nutzt man die Gunst der Stunde um Überwachungsgesetze in Deutschland einzuführen die selbst die Gestapo und die Stasi in den Schatten stellen.
  2. Diese grundgesetzverstoßenden Maßnahmen drückt der damalige Innenminister Schäuble durch und missachtet damit den Hauptgrundsatz unseres Rechts die Unschuldsvermutung
    1. Unsere eMails werden gespeichert.
    2. Unsere Telefonate plus Verbindungsdaten (wer hat mit wem und wann telefoniert - bei Handys auch noch wo) mitgeschnitten.
    3. Alle besuchten Websites werden gespeichert. 
    4. Ermittelt wird nach rassistischen Statistiken, wie die Rasterfahndung.
    5. Es werden Ausweise mit Fingerabdrücken und permanent sendenden RFID Chips ausgegeben.
    6. Gesundheitsschädliche Nacktscanner werden in Flughäfen benutzt.
    7. Gesichtserkennende Kameras werden überall installiert und mit Sozialen Netzwerken wie Facebook gekoppelt um jeden und jede sofort identifizieren zu können.
  3. Nachdem der Masse der Bevölkerung dieser Irrsinn zu viel wird und viele für ihre Rechte demonstrieren, wird durch Polizeibrutalität versucht den Demonstranten Angst zu machen um das kranke System zu schützen. 
  4. Die Polizisten verleumden die Opfer durch Falschaussagen und zeigen die Opfer ihrer eigenen entarteten Polizeibrutalität auch noch an. Eine Entschuldigung bleibt auch vor Gericht aus. 
  5. Die Polizeigewerkschaft verteidigt dieses Verhalten als Rechtmäßig.
  6. Das Gericht entscheidet sich zwar über eine Strafe von 90 Tagessätzen, die zur Entlassung führen kann, jedoch nur wegen Körperverletzung und nicht wegen gemeinschaftlicher Vertuschung einer Gewalttat mit anschließenden weiteren Körperverletzungen.

Wie sagt Erich Fromm so schön: 



Eine direkte Lösung für jetzt und hier ist definitiv die Einführung einer Erkennbaren Polizeidienstnummer auf Helm, Schild, Jacke (Vorne und Hinten) sowie auf den Stiefeln. Es muss aus jedem Video ersichtlich sein, welcher Fuß gerade in einem Demonstranten / einer Demonstrantin landet.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen