Freitag, 11. Mai 2012

Käseglocken für Gedanken - Urheberschutz

Die FAZ ist für mich das Paradebeispiel der Systempropaganda.

Die BILD verkauft sich zwar noch besser im Geschäft, aber sie kann nicht so schön intellektuellen Irrsinn verkaufen wie die FAZ. Der neueste schizophrene Gedankengang, ist die "Wir sind die Urheber - Kampagne".

Angestoßen wurde diese Debatte von 51 Tatort Drehbuchschreibern. Die Netzgemeinde würde eine Umsonstkultur prägen. »Kino.to« mag ein breites Angebot an Filmen und Serien gehabt haben, Tatort war definitiv nicht dabei. Dass lag höchstwahrscheinlich an mangelndem Interesse der Zuschauer. Wenn diese Serie nicht durch massiv öffentliche Gelder via GEZ finanziert werden würde, sondern real nach Einschaltquoten - wäre sie schon vor Jahren abgesetzt worden. Es schreien also genau Diejenigen nach dem Schutz des Marktes, die nur durch Subventionen auf dem Markt sind.

Nun zu dem leidigen Gesetz der Gier unseres Monopoly-Systems. Patente und sonstige Schutzgebühren auf Ideen sind Teil eines Prozesses unseres Umverteilungsprogramms namens Kapitalismus. Es wurde eine Instanz geschaffen, die andere Menschen davor bewahrt eine Idee zu stehlen. Das ist genauso verrückt wie Trinkwasser oder Erdöl zu verkaufen, denn eigentlich gehören die Ideen genauso der ganzen Welt, wie die zuvor genannten Rohstoffe. Dieser Wahn ist mittlerweile soweit, dass Monsanto Reissorten patentiert hat, die seit tausenden von Jahren angebaut werden. Bisher wird die Luft noch nicht verkauft, nur Luftrechte was ähnlich perfide ist. Muss es erst darin enden, dass irgendwann die DNA von Menschen patentiert ist und die Menschen für ihre Existenz Patentrechte bezahlen müssen?

Weniger als ein Promille der deutschen Urheber proben nun den Aufstand um ihr geistiges "Eigentum" zu verteidigen. Darunter "literarische Größen" wie Charlotte Roche oder "weltbekannte Stars" wie Mario Adorf. Ist das nun ein Werbelauf für C, D und F Promis, damit sich endlich eine andere Plattform bietet wie Dschungelcamp? Was wollen sie bezwecken?

Lösungen für die Problematik gibt es viele. Die einzige Lösung die von der Urheber-Front propagiert wird, ist die totale Überwachung. Warum überrascht mich das nicht? Ist es nicht immer der gleiche Trick? Man verkauft ein Gesetz um Websites ohne weitere Kontrolle vom BKA sperren zu lassen z.B. als Gesetz gegen Kinderpornoseiten. Das systemkritische Seiten, alternative Berichterstattung, WikiLeaks und was einem sonst noch so stört, gleich mit abgeschossen wird, dass ist dann eine andere Geschichte. Hier ist es dasselbe Spiel: Es wird als Urheberschutz verkauft und wie das trojanische Pferd in die Gesetzgebung eingelassen wurde, krabbeln die fleißigen Spanner aus dem Bauch des Gauls und fangen an sich Infos über uns zu besorgen. Der nächste Schritt ist die totale Kontrolle des Internets, damit man Inhalte sperren, ändern, ersetzen und verifizieren kann. 

In den Köpfen der meisten Urheber ist so ein Ablauf einbetoniert: Ich mache meine Kunst (Buch schreiben, Film drehen, Musik machen, Fotos schießen, was auch immer) -> Diese Kunst gebe ich einem Agenten -> Der Agent verkauft sie gegen Provision weiter an einen Verteiler (Buch-Verlag, Filmverleih, Major-Label) -> Die Verteiler rühren die Werbetrommel und verkaufen im großen Stil die Kunst -> Der Künstler bekommt nach Abzug aller Kosten des Verteilers, der horrenden Gehälter der Manager des Verteilers und der Provision seines Agenten seinen minimalen Anteil am Kuchen seiner Ideenblase. -> Der Konsument, konsumiert, hält die Schnauze und freut sich auf den nächsten kreativen Einfall des Künstlers... den er sofort kaufen muss!

Nun zur Realität. Der stumme Konsument ist ausgestorben. Die neue Generation von Konsumenten vergleicht. Nicht nur Preise, sondern vor allem auch Leistung und Rezensionen. Wenn einem Konsumenten etwas gefällt, dann wird er es mitteilen und zwar öffentlich. Vielleicht benutzt er sogar Teile des Werkes und fügt eigene Ideen mit dazu. Wenn ihm ein Film besonders gefällt, dann macht er einen eigenen Trailer oder veröffentlicht einen super Ausschnitt des Films.

Die Technik hat sich auch massiv verändert. Während früher für einen Bestseller noch ein halber Wald gefällt wurde, um die Bücher zu drucken ist dies heute mit einem eBook mit weniger Ressourcen, weniger Arbeitskraft und viel weniger Budget getan. Gleiches gilt für Film und Musik. Der Aufwand der Verteiler geht zurück und viele Urheber beginnen selbst ihre Produkte zu vermarkten. Wenn eine Idee vielen gefällt, vermarktet sie sich mittlerweile wie von selbst. Die Haupteinnahmen entstehen auch schon seit langem nicht mehr durch den Verkauf von Büchern, CD's, DVD's, etc. sondern durch Werbung. Wenn Werbung in ein Produkt integriert ist, spielt es überhaupt keine Rolle wie oft dass Produkt vervielfältigt wird.

Wenn man zum Beispiel ein eBook kostenlos verteilt zum Thema Homöopathie und im eBook ist ein Link mit einem Code: Wer den Link mit dem Code eingibt, kann nach der Registrierung einmalig in einer Onlineapotheke mit Rabatt bestellen. Durch den Code ist klar, dass der Kunde über das eBook geworben wurde. So erhält der Autor sein Geld.
Je größer der Nutzen der Leser und je öfter das eBook verteilt wird, desto mehr Leute bestellen rein Prozentual in der Onlineapotheke. Ganz ohne Überwachungsgesetze. Ganz ohne Informationskontrolle.

Wenn Streaming endlich legalisiert wäre und Filme mit dem Originalcodec in bester Blu-Ray HD Qualität auf den Plattformen vertreten wären, könnte man auch 5min Werbung, wie im Kino an den Anfang des Films setzen und die Vorspulfunktion für die Abspielzeit des Werbeclips deaktivieren.  

Wer verdient eigentlich alles an den kostenlosen Downloads?

  • Die Festplattenhersteller -> Terrabyte Festplatten machen erst für die meisten Konsumenten einen Sinn, seitdem Filme heruntergeladen werden. 
  • Die DSL Anbieter -> 50.000 kbit/s VDSL machen für jemanden, der nur eMails schreibt und sich online eine Pizza bestellt wenig sinn...
  • Die Monitorhersteller -> Große Monitore wurden auch erst seit geraumer Zeit Teil des örtlichen Kino-Computers.
  • Die Werber -> Alle Streaming Seiten sind plakatiert mit Werbung. 
All diese Gewinner, könnten Projekte wie große legale Streamingseiten sponsern oder Abgaben an Google, Amazon, Apple, etc. bezahlen, die an die Künstler ausgezahlt werden. Damit die Künstler noch mehr an dem Gewinn der IT-Industrie mitverdienen. So könnte man z.B. die Einnahmen pro verkaufter MP3 in iTunes steigern ohne sie für den Endkunden teurer zu machen. 


Die Lösungen sind dermaßen reichlich vorhanden, dass es einfach nur lächerlich ist, dieses Theater zu inszenieren um wieder durch die Hintertür die allgemeine Überwachung der Bevölkerung zu verschärfen.

3 Kommentare:

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